Jack Frost
klingen tatsächlich so als hätten sie nicht 26 Jahre, sondern 26 Dekaden Weltschmerz auf dem Buckel – und genau so sehen sie auch aus. Bereits vor vielen Jahren – als dem Feuilleton die Genrevergleiche endgültig ausgingen – hat man es aufgegeben, die Musik der vier Linzer Rabauken zu kategorisieren und hat sich stattdessen auf das blanke Etikett „Gloom Rock“ zurückgezogen. Und das nur, um nicht zugeben zu müssen, dass der Name Jack Frost im letzten Vierteljahrhundert selbst zum Markenversprechen für rücksichtlos räudigen, beklemmenden, finsteren und tieftraurigen Düsterrock geworden ist. ‚Existence is punishment‘ grölten die US Doom-Schwergewichte von Crowbar dereinst – bei den Gloom Rock Bastards wird jeder einzelne Akkord gleichsam zum Destillat dieses hoffnungslosen Statements. Doom or be doomed!
Ozymandias
Schwarz wie in Black Sabbath. Schwarz wie in Black Death (isländisches Höllengesöff). Schwarz wie die Signalfarbe der Nihilisten. Ein wenig Nihilismus im Sinne von „alles wurscht, nichts scheißen“ weht einem bei den Songs dieses Linzer Trios unbestritten aus den Lautsprechern entgegen. Der Gesang: Auf sie mit Gebrüll! Die Gitarre: Mal treibend, mal zäh, immer hart. Die Drums: Der Herzschlag des Ganzen. Und dann wäre da noch diese Orgel! Als würde Jon Lord himself an der Hammond sitzen und mit feierlichem Kirchensound die Zeitrechnung durcheinanderbringen. Stammt das hier zu hörende Liedgut nun aus 1974, oder doch aus 2018? Hauen hier die Letzten von gestern in die Saiten, oder doch die Ersten von morgen?
Hackmonocut
„A sultry swampland of immersive melancholy, noir kissed beauty, and bewitching almost sinister drama.“
Was 2012 als Ein-Mann-Band begann, ist heute ein Quartett, das ihren Musikstil als „Waltz Noir“ beschreibt und in ihren Texten vor allem ironische und sozialkritische Themen verarbeitet. Mit ihrem Musikvideo zum Song „The Ripper“ konnte die Band sogar internationale Independent Film Festivals wie das NYC Independent Film Festival, das Wasteland Film Festival und das Vienna Independent Film Festival auf sich aufmerksam machen. Das dritte Studioalbum ist für 2019 geplant. Was Hackmonocut vor allem live ausmacht ist die Kombination aus düster-rockiger, teils auch jazziger Musik mit einer rauhen, Nick Cave-angehauchten Stimme. Im Hintergrund verwendet die Bands Visuals und so verlässt der Zuseher schon mal schwermütig das Set.