Ozymandias – Let’s Rot!
Fünf Jahre nach “Cake!” veröffentlicht das Linzer Trio Ozymandias mit “Let’s Rot!” ihr lang erwartetes zweites Album.“Wenn sie keinen Kuchen mehr haben, dann sollen sie doch Champagner saufen!”. Jetzt haben sogar Ozymandias eine Pop-Platte veröffentlicht. Auf diesen Gedanken könnten Zuhörende bei den anfänglichen Takten der ersten Single “Summerrain” kommen. Da kommen dann auch Streicherarrangements im Ozymandias’schen Musikkosmos schon mal vor. “Wir wollten unsere Fans herausfordern!”, so Drummer Flo zur ersten Single. Nicht ohne dabei zu betonen, dass Ozymandias auf der Platte immer noch das tun, was sie auszeichnet: durch Mark und Bein zu fahren. Die Band nimmt die Zuhörenden mit auf einen musikalischen Sturm & Drang-Grunge-Trip mit, dem man nur schwer entrinnen kann. “Drought or High Water”, “Push Daisies”, “Bleed For Me” – verleugnen können Ozymandias ihre musikalischen Wurzeln nicht. Grunge, Heavy Rock, Alternative, und ja, ein bisschen Pop – Genregrenzen sind bei dem Linzer Trio maximal krude Orientierungshilfen, aber immer eines: laut. “Wenn schon Popmusik, dann wollen wir die in die Fresse zelebrieren” – Frontmann Christoph spricht aus, was sich jeder Fan von Ozymandias heimlich denkt. Das wird auch beim verspielten “Anemia”, beim markerschütternden “Cardboardbox”, beim drückenden “Faraway” oder beim ganz und gar nicht beruhigenden letzten Track “Soothing” deutlich.Und ja, dann sind Ozymandias immer noch die “Band mit der Orgel auf der Bühne”. Nicht nur dadurch sticht die Band aus der großen bunten Suppe der lauten Musik heraus. Auch am Cover (Foto: Robert Maybach) wird deutlich, dass sie den Anspruch an das eigene Handwerk zelebrieren. Ehrliches Musikhandwerk, das in seiner Intensität jedes Champagnerglas in seine Einzelteile zerlegt. “Es ist der Gemütszustand, wenn man mit den Fäusten gegen den Küchenschrank schlägt” – so Frontmann Christoph “I Don’t Care”. Eine Liebeserklärung an das eigene Schaffen, sozusagen. Ein Schaffen, das Emotion zulässt.“Let’s Rot” ist Ausbruch an musikalischer Wut, wenn es den Druckkochtopf mal zerreißt. Eine ausgiebige Massage für die Trommelfelle, wenns mal wieder zu viel wird. Eine musikalischer Trip, wie ihn nur der Reiseveranstalter Ozymandias anbietet. Und all jenen, die in den Genuss kommen, wenn die Tour-Reisen die Band mal in die Gegend führt: hingehen. Denn auf Live-Konzerten ist ein schweißtreibendes Workout im Eintrittspreis inkludiert!
// Janis Joblessist eine Band, die mit ihrem einzigartigen Musikstil, dem „Junkie Rock“, die Schattenseiten des Lebens in klangvolle, oft verstörend schöne Melodien hüllt. Die Songs sind von einer fast hypnotischen Melodik geprägt, die sich über düstere, oft treibende Rhythmen legt und eine Atmosphäre der Entfremdung erzeugt. Ihre Texte sind introspektiv und zerbrechlich, aber auch voller Wut und Desillusionierung gegenüber einer Welt, die sie als unerträglich und leer empfinden. Die raue, ungeschönte Ästhetik schreckt nicht davor zurück, die dunklen Ecken des menschlichen Daseins zu erkunden. Der Klang ist so direkt wie ihre Haltung – weder angepasst noch kommerziell.